Unter dem Motto „Mitmachen und mitgestalten – wir wählen!“ setzt der „Tag der Aussiedler und Vertriebenen“ ein klares Zeichen für demokratische Werte und gegen Populismus.
Die Veranstaltung am heutigen Samstag, 16. September (11 bis 21 Uhr) bietet ein umfangreiches Programm mit Fachforen, Podiumsdiskussionen, Reden, Infoständen und musikalischen Beiträgen. Der inhaltliche Fokus liegt auf der Bundestagswahl am 24. September.
Zum „Tag der Aussiedler und Vertriebenen“ unter der Schirmherrschaft des Bundestagsabgeordneten Heinrich Zertik werden in der Alten Börse Berlin-Marzahn rund 1000 geladene Gäste und Besucher erwartet, die zum Teil aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen.
„Aussiedler und Vertriebene kehren in das Land ihrer Vorfahren heim, sie bewahren die schmerzhaften Erfahrungen von Leid und Unrecht der Weltkriege über Generationen hinweg. Die Geschichte ihrer Integration in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Sie bereichern unsere Gesellschaft, ihre kollektiven Erinnerungen sind inzwischen integraler Bestandteil unserer gemeinsamen Geschichte. Mit ihren Traditionen tragen sie zur kulturellen Vielfalt unseres Landes bei und wirken als Brückenbauer, die uns unsere Nachbarn in Ost- und Mitteleuropa besser verstehen lassen“, so Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters.
„Wir Deutsche aus Russland waren 250 Jahre unterwegs und sind in Deutschland, unserer Heimat, angekommen. Wir bringen einen Schatz an kulturellen Erfahrungen und interkultureller Kompetenz in die deutsche Gesellschaft. Es gibt keine einfachen Antworten auf schwierige Sachverhalte und genau deswegen müssen wir Populismus eine klare Absage erteilen. Wir müssen für unsere Ideen und Vorstellungen streiten und kämpfen, aber wir dürfen dabei nie den Weg von Demokratie, Toleranz und Freiheit verlassen“, so Schirmherr Heinrich Zertik. Er ist der erste – und bislang einzige - Bundestagsabgeordnete aus den Reihen der Deutschen aus Russland, zu denen mehr als 2 Millionen Bundesbürger gezählt werden.
„In Berlin stellen die Deutschen aus Russland eine große Gruppe da: Ihre Vereine bereichern das Miteinander und das Kulturleben - bestes Beispiel ist das Integrationshaus LYRA in der Lichtenberger KULTschule. Ich finde es wichtig, dass russlanddeutsche Persönlichkeiten, Institutionen und Verbände nun vor der Bundestagswahl klar Gesicht zeigen – und sich dagegen verwehren, dass ihre Bevölkerungsgruppe populistisch vereinnahmt oder medial stigmatisiert wird“, so Dr. Gesine Lötzsch, Bundestagsabgeordnete aus Berlin-Lichtenberg.
„Persönlich miteinander das Gespräch zu suchen ist immer besser, als übereinander zu reden. Das gegenseitige Kennenlernen von Politik, Bürger, Institutionen und Initiativen steht im Mittelpunkt des Programms beim Tag der Aussiedler und Vertriebenen“, so Organisator Walter Gauks, Vorsitzender von LYRA e.V. und der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (JUGEND-LmDR). Er stellte das Internetportal www.wir-waehlen.info vor, mit dem Deutsche aus Russland einen überparteilichen Aufruf formulieren, bei der Bundeswahl die Stimme abzugeben und sich nicht populistisch vereinnahmen zu lassen. Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft zeigen entschlossen Gesicht, um FÜR demokratische Werte zu werben.
Programm, Initiatoren und Gäste
Der „Tag der Aussiedler und Vertriebenen“ ist eine Initiative von mehr als 25 Organisationen bzw. Partnern. Dazu gehören: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Parteien (CDU , SPD, DIE LINKE, DIE GRÜNEN und FDP), Aussiedlernetzwerk der CDU, Ost und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU-Berlin, Bibel Seminar Bonn e. V., 14. Hamburger Verein der Russlanddeutschen e. V., Monolith GmbH, VIRA e. V., Monolith e. V., Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte, Zeitung Aussiedlerbote, Neue Semljaki, Wanderausstellung über die Geschichte der Deutschen aus Russland und viele mehr.
Zugesagt haben zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft – darunter Dr. Heinrich Derksen, Waldemar Eisenbraun, Kornelius Ens, Olesja Rudi, Dr. Hannah Neumann, Kevin Hönicke, Gottlieb Krune, Marina Schmieder, Viktor Kirchgässner, Eleonora Heinze, Arthur Steinhauer, Eugen Geptin, Reingoldt Schulz, Konstantin Ehrlich und viele mehr.
Musikalische Beiträge kommen von dem Bläserensemble der Evangelischen Freikirche Detmold-Hohenloh und Tenor Rudolf Reimer (Mennoniten-Brüdergemeinde Bielefeld-Heepen).
Die Organisation und Koordination der Veranstaltung übernehmen Lyra e. V. und Jugend-LmDR unter der Leitung von Walter Gauks in Berlin.